Bericht von Ehrenamtlichen

Meine ehrenamtliche Tätigkeit – Ein kurzer Einblick in meine bisherigen Einsätze



Von Violetta Freimut, 22 Jahre


 „Happiness is not something ready made. It comes from your own actions.“ (Dalai Lama)

 

 

Seit Januar 2014 bin ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Bewährungshilfe in Limburg tätig. Eingesetzt wurde ich bisher als Schülernachhilfe in den Fächern Deutsch und Englisch.

 

Viele meiner Freunde und auch ein paar meiner Verwandten können nicht so richtig nachvollziehen, wieso ich meine Freizeit damit verbringe, zu arbeiten und das auch noch ehrenamtlich. Ich wollte meine Freizeit sinnvoll gestalten, mich engagieren. Eine Beschäftigung finden, die etwas Besonderes ist. Im Internet habe ich mich gezielt über einige Vereine, die ehrenamtliche Helfer gesucht haben, informiert. Die Präsentation der „Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e. V.“ hat mich angesprochen. Noch am selben Tag habe ich per E-Mail Kontakt aufgenommen und auch schnell eine Antwort erhalten. Kurz darauf hatte ich ein Informationsgespräch mit der Koordinatorin Frau Will, konnte ihr meine Fragen stellen und wurde über den Verein und die ehrenamtliche Mitarbeit informiert.

 

In der ersten Zeit haben ich und andere „Neue“ an Veranstaltungen zur Vorbereitung auf unsere ehrenamtliche Arbeit teilgenommen. Unter anderem ging es dabei um die Arbeit der Bewährungshilfe, den Datenschutz und warum manche Menschen Straftaten begehen. In Rollenspielen haben wir das Verhalten in bestimmten Situationen geübt. In dieser Zeit lernte ich auch die anderen Ehrenamtlichen kennen. Wir haben uns alle auf Anhieb gut verstanden und es freut mich immer wieder, wenn wir uns bei Veranstaltungen oder Ausflügen treffen und austauschen können.

 

Bisher habe ich mit Jugendlichen unter 18 Jahren zusammengearbeitet. Diese standen selbst nicht unter Bewährung, sondern ihre Eltern. Auch wenn ich hin und wieder die Befürchtung hatte, das bei ihnen die „Null-Bock-Einstellung“ eintritt - ich meine, wir waren alle mal in diesem Alter - hat sich dies nicht bestätigt. Im Gegenteil: Ich kam manchmal ein wenig zu spät zu den Nachhilfestunden (ich fahre direkt von meiner „richtigen“ Arbeitsstelle) und der Schüler hat selbst vorgeschlagen die verlorenen Minuten dranzuhängen. Das zeigt mir, dass die Schüler auch Spaß am Unterricht haben. Ich finde es gerade in diesem Alter wichtig, dass die Jugendlichen nicht gezwungen werden. Ich merke, dass die Jugendlichen bestimmte Ziele haben und diese auch verfolgen.

 

Was mich bestätigt, sind die Erfolgserlebnisse: Einer meiner Schüler hat sich um eine ganze Schulnote im Unterrichtsfach Deutsch verbessert und meine Schülerin wurde in die nächste Klasse versetzt (sie war versetzungsgefährdet). Mit meinen Schülern verstehe ich mich bzw. habe ich mich immer gut verstanden. Wir sind richtig gute Freunde geworden und sprechen auch über andere Dinge, wie z.B. ihre Freizeitaktivitäten.

 

Auch die Familien sind wirklich herzlich im Umgang mit mir, so dass ich mich immer sehr darauf freue, sie zu besuchen. Man spürt die Dankbarkeit jedes Mal, deswegen heißt für mich „ehrenamtlich“, dass ich vielleicht keine Geld bekomme, okay, aber dafür werde ich mit so viel Dankbarkeit belohnt, dass ich das wertvoller finde als Geld …


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